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Dienstag, 28. September 2010

Ford Escort "White Sensation"


Die Farbe Weiß ist wieder im Kommen. Nach den Jahren der extrem bunten Lackierungen geht der Trend in den letzten Jahren hin zum weißen Lack. Das hat unter anderem den Vorteil, dass Tribals, Pinstripes & Co. nicht mehr von den Karosseriedetails ablenken. Michael Sticht aus Nagel griff damals als einer der ersten den Trend auf und präsentiert seinen Escort in dieser Saison in unschuldigem Weiß.


Und  das nicht ohne Grund. Denn von den erwähnten Karosseriedetails hat sein Ford einiges zu bieten. Seit vier Jahren arbeitet der 24-Jährige an der Veredlung seines Autos, das im Jahre 1991 als ganz normaler CLX zur Welt kam. In Michis Hände kam er 2003, nachdem sein vorheriger Escort genau vor der Einfahrt seines Reifenhändlers von einem anderen Verkehrsteilnehmer geschrottet wurde. Damals hatte er gerade seinen ersten Tieferlegungssatz bestellt. Da er nun zwar Federn, aber kein Auto mehr hatte, machte er aus der Not eine Tugend und wollte mit einem neuen Projekt voll durchstarten. Den verunfallten Escort konnte er noch als Teilespender verwenden. 


Bevor er sich allerdings überhaupt mit dem Thema Tuning beschäftigen konnte, standen erst mal über drei Monate dauernde Sanierungsarbeiten auf dem Plan, denn Rost hatte dem Escort übel zugesetzt. Nachdem diese Schäden fachgerecht beseitigt wurden, machte sich Michael an die Planung der Karosseriearbeiten. Ein extremer Breitbau schwebte ihm vor. Da es im Handel so etwas natürlich nicht zu kaufen gab, entwickelte Michi „einfach“ selbst einen. Aus Pappe schnitt er Schablonen für die Kotflügelverbreiterungen und übertrug die Formen auf Blech. Das wurde dann mit dem Dengelhammer so lange bearbeitet, bis es passte. Nach dem Anschweißen glättete Michi die Übergänge mit GFK. Die Zubehörstoßstangen von STM und Fibersports mussten auch mittels GFK an die neuen Breitbau-Backen angepasst werde. Die Seitenschweller entstanden auf die gleiche Weise. Der gesamte Umbau fand in Michis Schraubergarage statt, ohne aufwändige und teure Spezialmaschinen. Trotzdem ist die Verarbeitung absolut hochwertig. Die Kotflügel mussten den Blinkeröffnungen Adieu sagen, dafür bekam die Motorhaube Zuwachs in Form einer Verlängerung um 2,5 cm. Das Dach wurde seiner Regenrinnen und der Dachantenne beraubt.


Auch den hinteren Dreiecksfenstern ging es an den Kragen. Ihre Öffnungen wurden mit Blechplatten verschlossen und verzinnt, was der Seitenlinie eine komplett neue Optik gibt. Für die Türen ließ sich Michi etwas Besonderes einfallen. Statt der originalen Klinken verwendete er Öffner eines Audi 80, die er zwecks cleaner Optik tief unten in die Türhaut einpasste. Nun trug der bekannte Tuner Sallus die erwähnte weiße Farbe auf. Ganz so eintönig mochte es Michi dann doch nicht, deshalb entschied er sich für Airbrushs von „Spearl Customs“ auf den hinteren Türen. Rechts ziert das Konterfeit des Rappers „The Game“ das Blech, links wurde die Sängerin „Ashanti“ verewigt. Interessant ist, dass Michi zwar schon auf deren Musik steht, aber nicht unbedingt ein glühender Fan ist. Er fand die Optik nur einfach geil.


Unter den extremen Kotflügelverbreiterungen drehen sich natürlich nicht mehr die originalen Asphaltschneider, sondern feinstes Custom-Werk von Billet. Die „Specialities GTP 52“ getauften Felgen messen an der Vorderachse 9,5x17 und an der Hinterhand gewaltige 11x17. Bei der Einpresstiefe von 0mm rundum erübrigt sich die Frage nach Spurverbreiterungen. Wer durch die polierten Felgen linst, kann einen Blick auf die Bremsanlage eines Escort XR3i erhaschen. Das FK-Gewindefahrwerk justierte Michi perfekt auf die neuen Gegebenheiten, so dass Reifen und Karosserie eine homogene Einheit bilden. 


Der ursprüngliche 1,6l CVH-Motor hat in einem solchen Custom-Car nichts mehr verloren. Aus einem Ford Orion 1,8 transplantierte Michael des Herz in seinen Escort. Die Maschine ist identisch mit der des Sportlers XR3i, wurde im Orion bloß nicht so bezeichnet. Bevor das Aggregat in den gecleanten und in Taxibeige lackierten Maschinenraum einziehen durfte, musste es noch einige Schönheits-OP´s über sich ergehen lassen. So wurde beispielsweise der Ventildeckel verchromt und diverse Motorteile lackiert. Für die Frischluftzufuhr sorgt ein offener Luftfilter, der auf einem Powerrohr montiert ist. 


Auslassseitig kümmern sich Krümmer und Kat vom XR3i um die Abgase, um sie ohne Widerstand in die Jetex/Fortex-Auspuffanlage im Gruppe-A-Format weiterzuleiten. Von dort geht es ungebremst durch zwei Endrohre im Viper-Style ins Freie. 


Der letzte Um- und Ausbau des Innenraums lag schon zwei Jahre zurück, höchste Zeit also für einen Neuanfang! Müßig zu erwähnen, dass der 24-Jährige auch hier in die Vollen ging. Nachdem die Fahrgastzelle vollständig leergeräumt wurde, kreuzte Michi mit einer ganzen Wagenladung Teile bei seinem Kumpel Dirk Hecht auf. Der Sattler wusste, was zu tun war. Die nächsten Wochen verbrachte er in einem Meer aus beigem Leder. Das Armaturenbrett, die FK-Sportsitze, den Kranz des 30-er Victor-Lenkrades, Tür- und Seitenverkleidungen und der Himmel bekamen eine Hülle in der edlen Tierhaut verpasst. Als kleinen Gag stickte der Fachmann in die Sitzlehnen die Namen von Michael und seiner Freundin Stefanie. Gut, dass die beiden seit fünf Jahren ein Paar sind und eine Erneuerung der Sitzbezüge deswegen nicht in Sicht ist. Alles, was nicht bezogen werden konnte, lackierte Michi passend in beige. Der schwarze Teppich passte nicht mehr und wurde durch ein beiges Pendant ersetzt.


Während der Sattlerarbeiten hatte Michael genug Zeit, sich dem Heckausbau zu widmen. Die GFK-Landschaft entstand wiederum in kompletter Eigenleistung und beherbergt neben zwei Endstufen und drei Subwoofern auch zwei TFT-Displays. Ein netter Gag sind die beiden Escort-Modellautos, die im vorderen Teil die GFK-Haut durchstoßen. Das gibt der beige lackierten Hifi-Landschaft den letzten Kick. Gesteuert werden die Caraudio-Komponenten von einem DVD/MP3-Receiver mit Monitor von Camos.

Die mittlerweile vierte Phase des Escort-Projektes ist abgeschlossen. Michi hat aber schon die Pläne für „Phase V“ in der Schublade liegen und kann den nächsten Winter kaum abwarten. Wir sind gespannt und bleiben dran!


Tuning-Facts
Ford Escort CLX MK V (1991)
  • Motor: 1,8l 16V Zetec aus Ford Orion, Motorblock lackiert, Ventildeckel verchromt, Sportluftfilter von Eufab mit Powerrohr von Bonrath
  • Auspuff: Krümmer und Kat vom XR3i, Jetex/Fortex-Anlage mit mittigen Endrohren im Viper-Look
  • Fahrwerk: Gewindefahrwerk von FK
  • Bremsen: Bremsanlage vom Escort XR3i
  • Rad/Reifen: Billet Specialities GTP 52, vorn 9,5x17 ET 0 mit 235/45/17 Toyo Proxess, hinten 11x17 ET0 mit 265/40/17
  • Karosserie: selbst entwickelter und hergestellter Breitbau-Umbau, Kotflügel und Seitenteile hinten in Blech verbreitert, Stoßfänger vorn von STM und hinten von Fibersports mittels GFK an Breitbau angeglichen , Seitenschweller von CSR nach außen versetzt, Motorhaube clean und um 2,5 cm verlängert, Doppelschweinwerfer Movette für RS2000, Blinker vom Focus, Grill in die Front einlaminiert, M3-Spiegel, Türleisten entfernt und Audi-80-Griffe unten in Türen eingeschweißt, Dach ohne Antenne und Sicken, hintere Dreiecksfenster zugeschweißt, Heckklappe ohne Wischer, Schloss und Spoiler, Lackierung weiß mit schwarzem Dach und Airbrushs von Spearl Customs
  • Interieur: 30-er Victor-Sportlenkrad, FK-Sportsitze, Armaturenbrett, Sitze, Seitenverkleidungen, Lenkradkranz und Himmel mit beigem Leder bezogen, alle Kunststoffverkleidungen beige lackiert, Heizung entfernt, beiger Teppich, Schroth-Sportgurte, GFK-Ausbau im Heck mit Escort-Modellautos
  • Caraudio: MP3/DVD-Receiver von Camos, TFT im Armaturenbrett von Camos, 4-Kanal Endstufe RTO „Terminator“, Endstufe Hifonics Monoblock, hinten 4-Wege System „Quadrax“ von Magnat, 3x Subwoofer 30cm von Rockford Fosgate, 2x Audiovox-Monitore im Heckausbau

Mittwoch, 15. September 2010

VW Polo "Pink Lady"

Mädels und Tuning – Die meisten denken in diesem Zusammenhang höchstens an Sexy Carwash oder schöne Fotos. Nicole Warzecha aus Berlin sieht das völlig anders, schließlich ist sie eine echte Tuning-Amazone und ließ ihren Polo ganz nach ihren Wünschen umbauen.


Die Tuningszene ist seit jeher eine Männer-Domäne. Klar, Autos sind traditionell das klassische Jungs-Spielzeug, was sich auch in fortgeschrittenem Alter kaum ändert. Trotzdem wagen es immer wieder einige Mädels, in diese Vorherrschaft einzudringen und in der Show&Shine-Szene kräftig mitzumischen. Eine von ihnen ist Nicole Warzecha aus Berlin, in der Szene besser bekannt als „Püppi“. 


Extremer Girli-Look für „Püppi“

Auch wenn Nicole und ihr Polo im ziemlich krassen Girli-Look daherkommen, sollte man sich nicht täuschen lassen. Die 25-Jährige weiß genau, was sie will und setzt das auch knallhart durch. Das bekamen vor allem die Lackierer zu spüren. Schon in der ersten Umbaustufe ließ Nicole den Polo in ihrer Lieblingsfarbe Pink lackieren. Leider genügte die Qualität der Arbeit in keinster Weise ihren Ansprüchen. Und das, obwohl sie sich im Vorfeld sehr lange mit dem Thema auseinandergesetzt hatte. Trotz vieler Nacharbeiten blieb das Ergebnis unbefriedigend, so dass der Einzelhandelskauffrau irgendwann der Kragen platzte und sie sich jemand anderem anvertraute. 


Endlich der Richtige für Karosserie und Lack

Dieser Jemand war kein Geringerer als Sebastian Bader von „Baderslackierung.de“, der sich mit seinen extremen Umbauten und Lackierungen seit Jahren einen Namen in der Szene gemacht hat. Nicole hatte einige seiner Arbeiten auf Treffen bewundert und war beeindruckt. Zusammen mit Sebastian entwickelte sie ein neues Design für ihren Polo. Die Grundfarbe Pink sollte natürlich beibehalten werden, wurde aber durch Holo-Pigmente in allen Regenbogenfarben aufgewertet. Airbrush-Künstler Nemo von „Streetgrafix“ brushte auf die Flanke zwei Portraits der 25-Jährigen sowie zahlreiche verspielte Tribals und Pinstripes. Diese Ton-in-Ton-Kunstwerke wurden vom Lackierermeister Bader mit etlichen Schichten Klarlack versiegelt. Und wer Sebastian Bader kennt, wird ahnen, dass der Polo nicht ohne umfangreiche Karosserieänderungen aus seiner Halle kam. Zunächst bekam die Motorhaube einen angeschweißten „Bösen Blick“ spendiert. Die Heckklappe verlor dagegen sämtliche Zierteile sowie den Griff. Clean geht es auch an den vorderen Kotflügeln zu, die keine Seitenblinkeröffnungen mehr besitzen. Dafür wurden sie über den Frontblinkern passend zur Haube verlängert. Am Heck sitzt eine komplett geglättete Maxpower-Stoßstange, die nachträglich eine Kennzeichenmulde vom Renault Megane erhielt. Das vordere Pendant stammt von Carline. Schwarze Angeleyes und eine Lackierung der Front im GTI-Style unterstreichen den aggressiven Look.
Im Maschinenraum kann von Aggressivität keine Rede sein. Hier werkelt noch der serienmäßige 1,6-er vor sich hin. Immerhin bekam er eine in Wagenfarbe lackierte Abdeckung und eine verchromte Batterieabdeckung spendiert. Für die Zukunft spielt Nicole mit dem Gedanken, einen potenteren Motor einzupflanzen.


17 Zoll und Chrom in den Radhäusern

Damit bekämen  auch die großen Siebzehnzöller in den Radhäusern sicher mehr zu tun. Die 7,5 Zoll breiten Keskin-Räder sind voll verchromt und tragen 215/35-er Hankooks. Für eine vernünftige und alltagstaugliche Tieferlegung sorgt ein FK-Fahrwerk mit 55 mm Tiefgang. Alltagstauglichkeit ist besonders wichtig für Nicole, da sie mit dem Polo jeden Tag zur Arbeit fährt. Zeitweise hatte sie sogar zwei Jobs, um ihr teures Hobby zu finanzieren. Wie schon eingangs erwähnt kennt sie bei der Umsetzung ihrer Ideen keine Kompromisse und scheut auch vor Kontroversen nicht zurück.


Polarisierende Optik sorgt für Gesprächsstoff

Der konsequente Girli-Look und speziell die Farbe sorgen nämlich mitunter nicht nur für Zustimmung unter den meist männlichen Tuningfreaks. Hier setzt sich Nicole regelmäßig ordentlich zur Wehr und verweist zu Recht auf die tolle Qualität und Kreativität ihres Umbaus. Im Innenraum geht die Orgie in Pink in die zweite Runde. Die Berlinerin besorgte sich eine gut erhaltene Ausstattung eines „Colour Concept“-Sondermodells und ließ sie in einer Sattlerei mit Bicolor-Leder in Pink/Schwarz beziehen. Ein gleichfarbiges Raid-Sportlenkrad sowie mit Alcantara und Kunstleder bezogene Säulen und Himmel runden das Ambiente ab. Nicole erhält alle wichtigen Informationen von einem nachgerüsteten GTI-Kombiinstrument und tritt edle Pedale eines Audi TT mit Füßen.


Profi-Carhifi im Heck

Im Heck durfte sich die Firma Carhifi-Berlin ein wenig austoben. Die Crew um Chef Heiko Sasse installierte einen dezenten GFK-Kofferraumausbau und bestückte ihn mit einem Magnat-Verstärker, der einen Rainbow-Subwoofer betreibt. In der Fahrgastzelle sorgen Mac-Audio-Lautsprecher für ansprechenden Klang. TFT-Displays in den Sonnenblenden erhalten ihre Bildsignale von einem Alpine-Steuergerät, das ebenfalls über einen Monitor verfügt.
Fazit: Nicole und ihr Polo ist ein schönes Beispiel für einen konsequenten Themen-Umbau. Manchmal darf man sich eben nicht von seinem Ziel ablenken lassen.



Technical Facts:

Fahrzeugtyp:
VW Polo 6N, Baujahr 1997
Motor:
1,6 Liter, 75 PS, lackierte Motorabdeckung, poliertes Batteriecover, K&N-Luftfilter, verchromter Haubenlift
Auspuff:
Supersprint-Fächerkrümmer, Supersport-Endschalldämpfer mit Doppelendrohr im Diesel-Look
Rad/Reifen:
Keskin KT9 voll verchromt, 7,5x17 ET Hankook Evo S1, Spurverbreiterungen vorn 20mm und hinten 30mm
Fahrwerk:
FK-Fahrwerk mit 55 mm Tieferlegung, Chrom-Domstreben vorn
Karosserie:
Carline-Frontstoßfänger, Motorhaube und Kotflügel über Scheinwerfer verlängert, Angeleyes, Seitenblinker und Schutzleisten entfernt, Bonrath-Einarmwischer, anlaminierte NEXX-Design-Seitenschweller, Kotflügel hinten 1,5 cm geweitet, Heckklappe komplett clean, Maxpower-Heckschürze mit eingearbeiteter Kennzeichenaussparung vom Renault Megane, Komplettlackierung in Pink mit Hologramm-Pigmenten und Design-Airbrush von „Streetgrafix“
Innenraum/Hifi:
komplette „Colour Concept“-Ausstattung, nachträglich mit pinkem und schwarzem Leder bezogen, Raid-„Silberpfeil“-Lenkrad passend bezogen, Himmel und Dachsäulen schwarz bezogen, schwarzer Teppich, auf blau-rote Beleuchtung umgebauter GTI-Tacho, verchromte Lüftungsgitter, lederbezogener GFK-Kofferraumausbau, beleuchtete Plexiglasscheibe mit Playboy-Logo, GFK-Hutablage, Alpine DVD-Moniceiver, Magnat-Verstärker, Lautsprechersysteme von Mac Audio, Subwoofer Rainbow Hammer, TFT-Sonnenblenden

Freitag, 3. September 2010

Honda Civic "Pokerface"

Für Sven John aus Schwedt ist Tuning nur ein großes Pokerspiel. Es geht immer darum, seinen Pokal-Mitbewerbern ein Stück voraus zu sein, deren Reaktionen in den Schrauberwintern vorauszuahnen und vor allem seine Pläne niemals preiszugeben. Und im Zweifelsfall hat Sven immer noch ein Tuning-Ass im Ärmel.

 

Tuning hat wirklich mehr mit Pokern zu tun, als es im ersten Moment scheint. Tarnen, Täuschen und Bluffen gehört hier ebenso zum alltäglichen Geschäft wie beim Pokerspiel. Das kann sicher jeder bestätigen, der einmal bei einem großen Tuning-Turnier bei der Pokal-Bewertung und Verleihung anwesend war. Gerade im Frühjahr geht es darum, seine Gegner mit neuen Ideen zu überrumpeln. Sven John fährt diese Schiene sein vielen Jahren und baut seinen Honda fast jeden Winter komplett um. Stillstand ist Rückschritt, die Honda-Szene sehr kreativ und ständige Weiterentwicklung Voraussetzung für Pokal-Erfolge. Und die hat Svens Civic zur Genüge eingefahren.


Motto-Umbau im Poker-Style

Kein Wunder, denn auch in diesem Jahr überzeugt der kompaket Honda mit einem Motto-Umbau und absolut hochwertigen Teilen. Billig kam für Sven nicht mehr in Frage, der sich schon zu oft über miese Qualität und billige Verarbeitung geärgert hatte. Auch bunte Lacke oder Folierungen wie in den vergangenen Jahren verbannte der 26-Jährige aus seinen Umbauplänen und wählte als Grundfarbe ein sattes Schwarz.


Airbrush-Kunstwerk aus Meisterhand!

Darauf konnten sich die in der Airbrush-Szene bekannten Sperlich-Brothers nach Herzenslust austoben und tolle Motive der Poker-Szene auf die Türen aufbringen. Über 200 Swarovski-Steine und aufwendige Pinstripes vollenden das Kunstwerk. Um all dies voll zur Geltung zu bringen, montierte Sven ein Bodykit von TSS im RSC-Style sowie einen Performance Type R Heckflügel. Sehr trendy sind die mit Leder bezogenen Rückspiegel. Lambo-Doors sind zwar nicht mehr ganz so neu in der Szene, aber trotzdem immer wieder sehenswert, weshalb der gelernte Industriemechaniker und angehende Chemie-Meister nicht darauf verzichten wollte. Die Kabelbaumführung der Tür gefiel ihm allerdings überhaupt nicht, weshalb er den Strang neu verlegte und die alten Löcher entfernte. Clean ist auch die Heckklappe des Civic, die jeglicher Embleme beraubt wurde.



20 Zoll am Civic

An den Kotflügeln hatte Sven ebenso eine Menge Arbeit, da er in den Radhäusern Großes vor hatte. Und das ist durchaus wörtlich zu nehmen, denn 20 Zoll große Lexanis sind in der Kompaktklasse auch heute noch keine alltägliche Übung. Ganze fünf Zentimeter mussten die vorderen Radläufe nach außen wandern, um genug Platz für die bildschönen, 8,5 Zoll breiten Felgen zu machen. Hinten reichten Bördel-Arbeiten, um die Räder mit ihren 225/30-er Falken-Pneus unterzubringen. Ein auf 50 Millimeter Tiefgang justiertes KW-Gewinde bringt die Räder dicht an die Kotflügelkanten.
Im Maschinenraum sind heute sämtliche Abdeckungen in Wagenfarbe lackiert. Der unter einer Chrom-Abdeckung verborgene Krümmer mündet in einen Gruppe-A-Mitteltopf, der die Abgase seinerseits in einen Vierrohr-Endschalldämpfer aus Edelstahl von TSS weiterreicht. 


Lack und Leder im Bicolor-Trend

Das Trumpf-Ass in Svens Pokerblatt ist aber sicherlich das Interieur. Hier gibt es kein einziges Teil mehr, das nicht lackiert, bezogen oder sonstwie veredelt wurde. Passend zur Außenhaut ist der gesamte Innenraum in den Farben Schwarz und Rot gehalten. Das gilt natürlich auch für die neuen Sportster-CS-Sitze von Recaro, die nagelneu geliefert sofort zur Sattlerei Kühne geschafft wurden, um sich ihre neuen Bezüge in Leder und Alcantara überzustreifen. Da die Sitze laut Recaro nicht in den Civic passen sollten, fertigte Sven kurzerhand eigene Konsolen. Die Sitzflächen steppte Sattlermeister Wigand Kühne mit trendigen Rautenmustern ab, was sich ebenso im neu besattelten Himmel mit Poker-Motiv wiederspiegelt. Spiegeln kann man sich auch im Armaturenbrett, das gefüllert, glatt geschliffen und komplett lackiert wurde. Genauso ging man bei den Rückschalen der Sitze sowie der mit Doorboards versehenen Türverkleidungen vor, die danach Airbrusher Sperlich mit seinen unnachahmlichen Pinstripes veredelte. Diese findet man auch im Kofferraum wieder, wobei hier eher die beiden voluminösen Subwoofer ins Auge stechen. Hifitechnisch ist der Civic ganz vorn dabei. Ein JVC-Receiver steuert über einen Emphaser-Verstärker die Kickbässe in den Doorboards sowie drei weitere Systeme im Innenraum an, wohingegen sich eine Audiobahn-Endstufe ausschließlich um die Befeuerung der beiden Alpine-Subwoofer im Heck kümmert. Ein bisschen Multimedia ist in Form von TFT-s in den Sonnenblenden und Heckklappenverkleidung sowie eines Ipod-Adapters in Eigenbau-Konsole ebenfalls an Bord.
Natürlich weiß niemand, was Sven noch für Karten auf der Hand hat. Gemunkelt wird von einem ganz neuen Projekt für die Zukunft. Aber vielleicht ist das ja nur ein Bluff?