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Freitag, 8. Oktober 2010

Mercedes Benz SL 65 AMG "The Exesor"


Ein offener SL „Black Series“? Den gibt´s doch gar nicht! Eigentlich nicht. Aber wer Ali Ekici von TC Concepts kennt, weiß, dass hier Unmögliches möglich wird.

Ali kann eigentlich nichts mehr schocken. Als Chef von „TC Concepts“ hat er schon die edelsten Karossen unter seinen Fingern gehabt und wahrhaft einzigartige Umbauten kreiert. Doch im Falle dieses SL 65 AMG gerät selbst das Oberhaupt der Berliner Edel-Tuner kurz aus der Fassung. „Hammerhart“ und „Wahnsinnsgerät“ sind noch die zivileren Begriffe, die der Berliner für diesen Mercedes findet.


Fahrzeug der Geschäftsführung

Dabei sollte er doch das Fahrzeug ganz genau kennen, schließlich baute TC Concepts das Auto diesmal nicht im Kundenauftrag, sondern für den Chef höchstselbst. Und da Ali schon bei Kundenautos keine Kompromisse eingeht, musste sein eigenes Projekt natürlich ein absolutes Highlight werden. Und das ist gelungen. „Exesor“ nennt Ali sein Werk. Der Nachname „Biturbo“ lässt schon die erahnen: Hier geht richtig die Post ab. „Exesor“ bedeutet „Zerstörer“, und als solcher tritt der ehemals ziemlich zurückhaltende SL 65 AMG heute sowohl optisch als auch technisch seinen Kontrahenten um die linke Spur entgegen.
Die Basis für diesen Umbau bildet ein handelsüblicher SL 65 AMG, der mit seinen 612 PS von Hause aus nicht zu den langsamen Fahrzeugen gehört. 



Leistungsplus durch große Turbos

Bei TC Concepts bekam er eine ordentliche Leistungsspritze in Form von zwei neuen Turboladern mit vergrößerter Verdichterseite, veränderten Ladeluftkühlern und komplett neuem Motor-Mapping. Leistungs- und klangfördernd wirken sich zudem die staudrucksenkenden Metallkats aus. In dieser Konfiguration bringt es der V12 auf 728 PS und theoretische 1340 Nm, die aus Sicherheitsgründen auf „nur“ 1080 Nm begrenzt wurden.
Um der brachialen Motorleistung optisch gerecht zu werden, griffen die Berliner tief in die Trickkiste und montierten am SL ein Bodykit im Stile der Mercedes- Sonderserie „Black Series“. 


Der erste offene SL „Black Series“

Hierzu waren an den Kohlefaser-Teilen umfangreiche Modifikationen nötig. Um das Ganze optisch noch hervorzuheben, ließ Ali Teile wie die Motorhaube, Außenspiegel, Heckdiffusor  und vordere Kotflügel mit Sichtcarbon überziehen, das dann teileweise in Verlaufsform anlackiert wurde. Im Falle der Motorhaube ergibt das eine harmonische Frontansicht sowie einen spektakulären 3D-Effekt. Spektakulär ist ein gutes Stichwort, um auf das Schuhwerk des SL einzugehen. Unter den extrem verbreiterten Radhäusern sahen selbst die schicken AMG-Räder naturgemäß mehr als verloren aus.



„Extremitäten“ in den Radhäusern

Ali entschied für sich seine hauseigenen, dreiteiligen „Ultraspoke“-Felgen, die in den Größen 11x20 und 13x20 Zoll schon ganz anderes Potenzial in die Radkästen bringen. Trotzdem waren noch Distanzscheiben von 40mm vorn und brutalen 83 mm an der Hinterachse nötig, um die Bündigkeit von Karosserie und Rad herzustellen. Die daraus resultierende effektive Einpresstiefe von -53mm an der Hinterhand macht sprachlos und verlangt der Radaufhängung einiges ab. Da diese aber schon ständig dem gewaltigen Drehmoment, das über die 325/25-er Dunlops herfällt, klaglos standhält, braucht man sich ganz sicher keine Sorgen zu machen. Das Fahrverhalten des mit dem AMG-Fahrwerk „Active Body Control“ ausgerüsteten Fahrzeugs verbesserte TC Concepts mittels eines 60mm-Tieferlegungsmoduls. 



Carbonorgie im Interieur

Wie schon an der Außenhaut und vielen vorangegangenen Projekten zu erkennen war, steht Ali ganz besonders auf Carbon. Da war es nur natürlich, dass auch im Innenraum seines eigenen Autos dieser Werkstoff eine große Rolle spielt. Armaturenträger, Lenkrad, übrigens das Originallenkrad aus dem „Black Series“ und Mittelkonsole sind hier die augenfälligsten Träger des edlen Materials. Aber auch Türverkleidungen, Schaltkulisse und Innenleisten bekamen eine dicke Schicht Kohlefaser spendiert. Ein kleines Highlight bildet der extra angefertigte Schalthebel im „CLK Black Series Design“. Der Rest des Interieur blieb ebenfalls nicht im Serientrimm. Die hauseigene Sattlerei verarbeitete großflächig teure Materialien wie Alcantara, Nappaleder oder perforiertes Wildleder. Gerade hier zeigt sich die Liebe zum Detail. Die Sitze wurden zunächst mit silbernem Nappaleder unterlegt und danach mit dem perforierten Wildleder bespannt. Die entstandene 3D-Optik sieht Klasse aus und harmoniert perfekt mit dem vielen Carbon. 



Harmonie ist TC-Chef Ali sehr wichtig. Nicht nur bei seinem eigenen Projekt achtet er stets auf die Ausgewogenheit und Symbiose der verbauten Teile und Materialien. Nicht zuletzt das macht den großen Erfolg seines Unternehmens aus.





Fahrzeugtyp:
Mercedes Benz SL 65 AMG, Baujahr 2006
Motor:
6,0 Liter V12 Biturbo, geänderte Borg-Warner-Lader mit vergrößerter Verdichterseite, spezielle Luftfiltereinsätze, wassergekühlte Ladeluftkühler, geänderte Motorelektronik und Ladedruckregulierung, staudruckreduzierende Metallkatalysatoren
Rad/Reifen:
TC Ultraspoke dreiteilig, VA 11x13 ET 30 mit 285/25ZR20 Dunlop Sport Maxx GT und 40mm Distanzscheiben, HA 13x20 ET 30 mit 325/25ZR20 Dunlop Sport Maxx GT und 83mm Distanzscheiben von TC Concepts
Fahrwerk:
ABC-Fahrwerk mit TC-Tieferlegungsmodul 60mm
Karosserie:
Bodykit im „Black Series Style“, bestehend aus Motorhaube,  Außenspiegel, Kotflügel vorn, Frontstoßstange, Seitenschweller, Seitenteile hinten, Heckschürze, Heckspoiler und Heckdiffusor, nachträglich modifiziert, Sichtcarbon an Haube, Kotflügel, Spiegeln, Heckspoiler und –diffusor, Motorhaube und Kotflügel mit schwarzer Verlaufslackierung
Innenraum/Hifi:
Sonderlenkrad „Black Series“, Schalthebel im „CLK Black Series Look“, diverse Innenraumteile mit Echtkarbon überzogen, Sitze, Türverkleidungen, Armaturenbrett sowie diverse Verkleidungen mit Nappaleder, Alcantara und perforiertem Wildleder bezogen sowie mit Logos bestickt

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